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Erwischte Momente - Kreuze zu Ostern


Alles hat seine Zeit. Es gibt lange Momente und kurze Momente. Lange Sekunden, kurze Tage.

Die Blüte der Magnolie ist bald verbräunt, und die Luft geht aus den Ballonen oder die Ballone gehen in die Luft. Ein Unbedarfter läuft ins Bild, oder er läuft aus dem Bild.

Aber das Gemälde bleibt hängen (wenn auch nicht der darauf Gekreuzigte), es ist nicht darauf angewiesen, das der Fotograf den Auslöser sofort trifft und dass er die Schärfe hält. Der Gekreuzigte wird seit Jahrhunderten runter geholt und dann beweint, er passt zum österlichen Museumsbesuch.

Zu Ostern kreuzt sich so manches. Die Passantin als Häschen taucht aus dem Nichts auf, kreuzt den Weg und sinkt wieder ins Nichts, dazwischen zeigt sie sich in leichter Unschärfe. Nicht jeder Moment wird klar, manche zeigen sich erst zu spät,

Und auch die toten Hasen passen zu Ostern, aber sie merken es nicht. Der Passant hat sie mit der Kamera geschossen, aber er hat ihr Leben nicht verkürzt und nicht verlängert.

Zu Ostern kreuzen sich die Momente, die niemals enden, und die Momente, die weniger sind als ein Augenblick. ( Un)happy Easter.

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