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Schnee im Schnee, Licht im Schatten


"Schreiben ... heisst vor allem, sich selbst zu verlieren oder sein Selbst... so wie der Schnee im Schnee verschwindet, könnte man es sich vorstellen, oder wie irgend eine andere monochrome Fläche, auf der sich kein privilegierter Punkt findet, weder ein Vordergrund noch ein Hintergrund, keine Decke und kein Boden, nur überall das Gleiche.... Das Ich entsteht in der Sprache und ist Sprache. Aber die Sprache gehört nicht dem Ich, sie gehört allen."

Karl Ove Knausgard

An dieser Stelle kann ich (endlich) den Zitierten, K.O.K., und das lange Zitat verlassen. Es hat seinen katalysierenden Sinn erfüllt, ein Foto ins Spiel zu bringen und ihm eine spezifische Aussage zu suggerieren.

Das Ich spiegelt – und schreibt! – sich auf der Welt, hier etwa auf dem fensterlosen Nachbargebäude. Es identifiziert sich darauf. Es ist die Reflexion der von Sonnenlicht beschienenen Fenster auf einer Wand, die – hier –eigentlich dem Schatten gehört. Das gespiegelte Licht erhält in der Schattenwand einen Träger, und die Wand erhält ein Gesicht aus Umgebung und Licht.

Die Sprache wie das Ich überwinden dunkle Zonen, ohne sie zu berühren, verbinden sich aber wieder und formen neue Gegenüber, die sich entsprechen. Das Ich wird gross, indem es sich auf die Welt legt, statt einzuschlafen.

(Und im Hintergrund Manhattan, die Skyline.)

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