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"*, GO FOR YOUR OWN GARBAGE, *, *"


Gibt es ein Recht des ersten Blicks? Dann ist das hier mein Abfall.

Neulich habe ich - bei Neumond - mit Linda Müll in die Mulde vor der Polizeiwache geworfen. Heimlich von hinten angeschlichen, als keine Cops auf Rauchpause rum standen. Linda braucht den Platz, um paar Sachen, die endlich nach vorn wollen, aus dem Dunkel zu befreien.

Vorgestern begegnete ich im Meat District auf meinem Weg zur Opening Reception von Raoul de Keyser bei Zwirner einem Stapel alter Kunstbücher am Wegrand. Schon mit nur hingeworfenem Blick als echte Trouvaillen zu erkennen. Lag hier John Cages Rarität mit den Mushrooms? Hätte mich für Marco gefreut. Ich nahm ein oberstes Buch zur Hand - und wurde umgehend verbal angebissen:

- "What the * are you doing here?"

- "I check the garbage. Just as you do."

- "What the * do you think I am doing here?"

- The same as I do."

- "This is my garbage." Der Mann glich einem Krokodil im Augenblick des grössten Appetits. Der Mensch wird zum Krokodil, wenn er Perlen rum liegen sieht. "*, GO FOR YOUR OWN GARBAGE, *, *".

Gibt es etwa ein Recht auf den Abfall? Das Recht des ersten Blicks? Linda wird es wissen.

Übrigens gibt es, auch im Meat District, manche Galerien, die das Werk schon verstorbener Künstler, an welche die Erinnerung verbliche (*, wie baut man diese Tendenz anständig als Nebensatz hier ein?), falls dem nicht so wäre und besagte Tendenz ihrerseits verbliche, wieder ans Tageslicht holen. Oder noch besser: ans Kunstlicht. Da hängen und stehen sie nun, die Werke, und passen in unsere Zeit. Hat man als Künstler nicht auch die Hoffnung, dereinst nicht für die Krokodile am Wegrand zu liegen, sondern im Kunstlicht zu gleissen - wie RDK bei Zwirner?

Blöde Frage, rhetorische Frage. Wobei: Es gibt ja noch dunklere Zukünfte als die vor dem Krokodil: Container vor Polizeiwachen voller Nichtraucher.

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