Weglaufen
Ich spaziere mir wöchentlich zwei bis drei Löcher in meine Socken. Ich nehme sie in Kauf; heisst "in Kauf nehmen": Ware gegen Ware? Spazieren ist wie Malen. Man lässt den Weg wirken und ist bereit für Begegnungen. Und mit Verlusten ist auch zu rechnen. Wie heisst es doch so sprichwörtlich: Was man sich an Socken weg läuft, das wächst einem im Kopf doppelt nach. (Und auch Goethe sucht noch ein Plätzchen - hier ist's: "Nur wo du zu Fuss warst, bist du auch wirklich gewesen.")
Was nicht im Müll landet, kommt in den Bottich und dann frisch gewaschen an die kurze Leine neben der heissen Röhre und dem tropfenden Ventil, wo es dann einer stehenden Prozession gleicht. Ob das reicht, bis ich im heissen Sommermonat auch wieder runter komme an die Aare? Falls nicht, komme ich dann halt bluttfuess.