Sunset on - Sternstunde mit Gestirn
In der Malerei gibt es Momente, in denen alles stimmt. Der Maler ist dann ganz im Bild. Neue Spuren legen sich präziser über alte. Alles scheint einem Plan zu folgen, alles passt. Einleuchtet, dass geschieht, was geschieht. Die Malerei hat den Maler. Epiphanie.
In der Fotografie ist Epiphanie in Momenten, in denen der Knopf "blind" gedrückt wird. Etwa so: Die Sonne steht tief, das Licht ist schön warm, die Schatten können länger gar nicht werden, es ist die Climax - da kommt eine Frau, vom Abendlicht erfasst, mit drei Ballonen und der Transparenz. Haare wie Schnüre zeichnen den Sonnenschein.
Die Sonne blendet mich, ich werfe mich fast vor die Entgegenkommende, blind wird sie abgelichtet, ich habe nur die Sekunde, bevor sie mich kreuzt und alles sich wendet.
Den Augenblick erwischt, den Auslöser gedrückt - und alles klappt, alles ist im Bild, und das Bild ist im Kasten. Ein Halo schwebt an den Balloons, Und selbst die Lampe, die das Kugelthema noch einmal aufnimmt und die nahende Nacht bedeutet, dem Mond gleich: Sie passt! Alles passt! Ich habe den Volltreffer.
Wie wenn man die treffenden Worte fände - der richtige Ausdruck käme in den Satz, und keine Silbe könnte anders lauten. Ich versänke in den Worten.
Sternstunde eben, mit unserem Fixstern. Here goes the Sun. Here comes the Sun.