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Bild im Bild


Vereinte Gegensätze – Heisses und Kühles, Sinnliches und Starres, Natur und Kultur. Der frisch verschneiten Gegend kann das Feuerwerk nichts anhaben – weil es im Bild im Bild ist. Die Welten kommen nicht zusammen; der Schnee bleibt vorerst, das Plakat allerdings war eine Stunde später, als die Sonne in den Schnee zu scheinen begann und ich das Bild zu optimieren dachte, schon ausgewechselt. Das Bild im Bild – die Fotografie in der Fotografie also –erwies sich paradoxerweise hier nicht als unvergänglich, von Wandel unbetroffen – sondern im Gegenteil als überaus vergänglich und ersetzbar. Das Feuerwerk brannte zwar nicht runter, dennoch aber verschwand es mit gewisser Eile aus der Welt. Und alles wird hier in einem Augenblick sichtbar, in dem es doch schon vergangen war (heute, wo ich dies schreibe, ist auch der Schnee weggeschmolzen).

Dieses Phänomen – die Sichtbarkeit des Abbildes erst nach dem Vergehen des abgebildeten Geschehens – verliert allerdings an Gültigkeit (es wird auch gewissermassen vergänglich), denn die Welt ist zunehmend durchsetzt von Webcams und Live Streams. Und gewisse Geschehnisse stellen sich nur ein vor dem Hintergrund ihrer Sichtbarmachung in Real Time.

Uff, wo führt das noch hin... Wird das Abbild das Ereignis dereinst überholen können? Die Wirkung die Ursache?

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