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Schwären


Ist ein Fahrradsattel. Braucht er Worte, um etwas zu werden, das er, wortfrei, nicht ist? Braucht er Sprache? Titel?

Ist er in Sprache eine Wunde? So sieht er aus, der Sattel. Eine grausam und kontinuierlich und unheilbar schwärende und klaffende Wunde. Wenn ich sowas ans Bild heran notiere, so kriegt der (alte, armselige) Sattel eine Wucht.

Heftig, wie Worte sich an Bilder heften können und dem Klaffen seine Wucht verschaffen.

Anders herum: Wer war vor einer Minute schon so weit wie jetzt, und wer schwingt sich noch ganz unbedacht auf Sättel, ohne ans Unerbittliche von Lebensläufen zu denken? Und wem ist das Ganze noch immer einfach ein rostiges Fahrrad ohne Bremsen und sein Schatten?

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