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Das Leben gibt nicht auf.

Ein Tag auf dem Ganges, mit Rahul und seinem Cousin Raj und mit Bernice und Dieter. Wundervolle Natur an einem grossen und dreckbelasteten Strom.

Auf gehts.

Morgengrauen.


Ins Netz gefahren – unten durch also!


Das Netz aus der Schraube holen.


Feinster Sand.


Vogelparadies.


Filigranes zum Fischen.


Einsiedelei.


Wasser und Wolken.

Heimweg.


Die Bootsfahrt war fantastisch. Wir sahen im Morgengrauen drei Nilgais, gross wie Pferde. Sie sprangen übermütig am Ufer hin und her, es scheint ein Männchen-Kampf gewesen zu sein und kam uns vor wie ein überirdisches Spiel von Tieren, die ich wohl noch nie vorher auf Abbildungen sah.

Eremiten sahen wir an den Ufern des Ganges, der auf weiten Strecken, kaum war Varanasi verlassen, total rural wird. Und abbrechende Sandbänke – immer wieder klappten steil aufragende Sand“klippen“ in den Flow, wie etwa ein unter dem Klimawandel abbrechender Gletscher. Fantastische Bilder.

Noch besser, und hier wirds fast kitschig: ein Ganges-Delfin, und noch einer. Diese endemischen Tiere gelten in manchen Kreisen als ausgestorben!

Dann fuhren wir in ein Fischernetz und Rahul musste ins Wasser, um es zu zerschneiden. Bei der Gelegenheit zeigte sich, dass er wohl gar nicht schwimmen kann; er hielt sich am Bootsrand fest.


Das Ausflugsziel dann, ein Tempel, zu dem Hunderttausende pilgern, war geprägt von Hunderten Verkaufsständen (Blumen, Kokosnüsse, Reis...) und recht enttäuschend; wir kriegten Blumen um den Hals und einen bunten Tupf auf die Stirn und sahen dafür überall hohle Hände und vernahmen forsche Stimmen, den Obolus verlangend. Und manchmal wundere ich mich, dass nicht allerlei Fusspilze bei mir aufspringen und Zwischenhalt machen – wann immer die nassen Tempelböden schuhfrei zu betreten sind.


Nachtrag: Das Boot von Rahul war noch nie so weit den Fluss rauf gefahren, und der Tempelbesuch diente ihm zu einer Art Boots-Segnung; war auch ganz schön. Dabei gab es unterwegs noch einen leichten Schaden am Steuer, da eine Pontonbrücke, die wir unterqueren mussten, nicht hoch genug gebaut war. Noch eine hohle Hand also...

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